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4.Jänner 2004: Seit heute bin ich wieder am Komponieren.
Diesmal haben es mir 7 kurze Texte von Dietlinde Heider angetan. Die Autorin hat mir
freundlicherweise die Erlaubnis gegeben, sie zu vertonen und auszugsweise hier
zu veröffentlichen.
Die geplante Besetzung der Lieder ist: Altstimme, ein Schlagwerker und 5
Streichinstrumente (Streichquartett + Kontrabass oder kleines
Streichorchester).
Das erste Lied folgt folgendem Gedicht:
I.
Wenn die Liebe aus
der Tiefe der Seele strahlt,
schmückt Purpur den Tag
© by Dietlinde Heider - www.haikulinde.de
Die Skizzierung habe ich heute Abend beendet. Es sind alle Streichinstrumente involviert; der Schlagwerker hat Glockenspiel, Vibraphon und Triangel zu bedienen. -> Skizze
NB: Die einzelnen jpg-Dateien der Skizzenausschnitte können bis zu 120 KB groß sein.
5.Jänner 2004: Der gestrige späte Abend und der heutige Morgen waren sehr produktiv. Ich habe zwei weitere Lieder skizziert, zunächst das folgende:
V.
Grauer Regentag
am Fluß die Trauerweide -
ich lächle ihr zu
© by Dietlinde Heider - www.haikulinde.de
Verwendet werden die tiefen Streichinstrumente (Viola, Violoncello und Kontrabass) sowie als Schlagwerk fast durchgehend Pauken und ein Hängebecken. -> Skizze
Darüber hinaus habe ich meine ersten Arbeiten an folgendem Text begonnen, der mir besonders am Herzen liegt:
II.
Tief im Gräsermeer
der Klang der Glockenblume.
Die Stille hören.
© by Dietlinde Heider - www.haikulinde.de
Diesmal habe ich die beiden tiefen Streichinstrumente (Cello und Kontrabass) ausgespart, das Schlagwerk wird dominiert von helleren Klängen: Holzblock, Becken und Glockenspiel. Allein das Wort "Gräsermeer" hat eine ganze Anzahl von Klängen in mir geweckt! Wie man wohl kompositorisch die Stille "hören" kann? -> Skizze
8.Jänner 2004: Heute habe ich mir einen richtig frühlingshaften Text vorgenommen - momentane Aussentemperatur - 4°C!
III.
im Haselnußstrauch
schwänzelt lauer Frühlingswind.
Viel Gold staubt er ab
© by Dietlinde Heider - www.haikulinde.de
Besetzung: die beiden Violinen, Kontrabass und Schlagwerk, diesmal beschäftigt auf Guiro, Triangel, Glockenspiel und Hängebecken. -> Skizze
Auch zu dem als letztes geplanten Gedicht konnte ich heute eine Partiturskizze anfertigen:
VII.
In kahlen Wintern
hungern Krüge nach Rosen -
mein Herz nach Düften
© by Dietlinde Heider - www.haikulinde.de
Es ist schon erstaunlich, wie treffend so knappe
Formulierungen nicht nur ein Gefühl oder eine Stimmung beschreiben können,
sondern eine ganze Welt der Vorstellung und (hin und wieder wenigstens) des
Intellekts anregen können - Herzlichen Dank, Dietlinde!
Dieses Lied wird voraussichtlich das längste in diesem Liederzyklus, etwa
doppelt so lang wie jedes andere Stück. Es beginnt mit einer einsamen Linie der
Bratsche, die anfangs lange der einzige Gegenpart der Singstimme bleibt.
Vereinzelte Einwürfe des Schlagwerks - spärliche Klangtupfer auf Pauke (mit
Jazzbesen gespielt), Vibraphon und Guiro folgen. Mit der Sehnsucht der
"hungernden Krüge" und "meines Herzes" wächst dann doch
noch das Instrumentarium auf seine ursprüngliche volle Größe an. -> Skizze
15. Jänner 2004: Nach einer längeren "Durststrecke" habe ich mich wieder einem neuen Text zugewandt:
VI.
Sturm peitscht die Föhre
urgewaltig sein Atem -
geneigt verharrt sie
© by Dietlinde Heider - www.haikulinde.de
Die Streicher "stürmen" in voller Besetzung, der Schlagwerker hat die Pauken, und einmal kurz das Vibraphon zu bedienen. Der Schluss dieses Satzes mündet ohne Pause in das Bratschensolo des letzten Liedes. -> Skizze
Dank meines unterrichtsfreien Donnerstags und vor allem, weil meine beiden Kinder heute wieder einmal besonders brav waren, konnte ich auch tagsüber komponieren, sodass auch das letzte Gedicht fertig skizziert ist:
IV.
Bei starken Stürmen
fallt ihr aus allen Wolken -
reife Walnüsse
© by Dietlinde Heider - www.haikulinde.de
Diesmal beschränkt sich die Begleitung auf das Violoncello und den Schlagwerker, der Becken und drei Holzblocktrommeln zu spielen hat. -> Skizze
Damit ist der erste Entwurf dieses neuen Stückes beendet.
7. Februar 2004: Heute habe ich die Reinschrift der Lieder Nr. III und Nr. V (als Capella-Partitur) beendet. Als Nächstes werde ich die Lieder Nr. VII und Nr. I angehen. -> Partiturseite von Nr. V (pdf-Datei)
Fortsetzung folgt ...