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Am Sonntag, 24. April 2005 hatte ich die Freude, mit Frau Professor Margit Haider-Dechant, Professorin für Klavier an der Linzer Bruckner Privatuniversität (ehemals Bruckner-Konservatorium) zusammenzutreffen. Sie hatte mich bei der Uraufführung der Rhapsodie für Violine Solo angesprochen und eingeladen. Wir sprachen über verschiedene Projekte, u.a. über die Notwendigkeit, schon die jüngeren Schüler mit Werken der zeitgenössischen Musik zu konfrontieren.
Darüber hinaus durfte ich erfahren, dass im Jahr 2006 im Zuge der Renovierung der Pfarrkirche Gallneukirchen (OÖ) ein Benefizkonzert von Margit Haider-Dechant geplant ist, für welches ich nun gebeten wurde, ein Klavierstück mit dezidiertem Bezug zum Glauben zu schreiben. Frau Professor Haider-Dechant schlug als "Hintergrund" die Offenbarung des Johannes vor.
Diesen Vorschlag habe ich mit Begeisterung aufgenommen, da ich mich schon immer besonders für gerade dieses biblische Buch interessiert habe und auch schon einige Werke mit Bezug auf Textstellen der Offenbarung des Johannes komponiert habe (Vertonung des letzten Verses der Offenbarung, 1990; letzter Satz der "Biblischen Szenen" für Streichorchester, 1993; dritter Teil des "Tryptichon", 1995).
Zur Erfüllung dieses Auftrages habe ich ein Jahr Zeit; ich hoffe jedoch, dass mich die Muse schon etwas früher küsst, da schon einige konkrete Ideen in meinem Kopf herumgeistern bzw. ich in letzter Zeit einige kurze Skizzen zu einem geplanten Klavierwerk zu Papier gebracht habe.
4.
bis 11. Juli 2005:
Während unseres Familienurlaubs in Mediterraneo/Cavallino
konnte ich mich
glücklicherweise eingehend mit dem Kompositionsauftrag
beschäftigen. Titel
sowie Form und grober Ablauf des Stückes stehen jetzt fest:
"... et vidit Iohannes" -
Introduktion, Thema und Variationen für Klavier (2ms)
Die einzelnen Variationen sind von extrem unterschiedlicher
Länge; sehr
ausführliche Passagen der Apokalypse werden mit teilweise nur
wenigen Tönen
beschrieben. Es ist wirklich schwer, einzelne "Teile" zur
musikalischen Beschreibung auszuwählen - man könnte
lange daran komponieren -
doch das Werk soll ja kein Buch
mit sieben Siegeln werden.
Geplant ist
eine Spieldauer von ca. 13 Minuten.
Hier ein
kleiner Einblick in meine Skizzen:
1.
Ausschnitt aus der Variation "Die sieben Posaunen"
2.
Ausschnitt aus der Variation "Die Frau und der Drache"
3.
Ausschnitt aus der letzten Variation "Die goldene Stadt"
2.September 2005:
In der letzten Augusthälfte habe ich den größten Teil des Werkes
fertiggestellt und mit der Reinschrift begonnen. Das Stück hat eine
voraussichtliche Dauer von 12'30''. Einzelne Passagen werden noch einer
prinzipiellen Überarbeitung bedürfen, sodass mit der Beendigung der
Komposition vor Oktober nicht zu rechnen ist.
Der formale Aufbau des Stückes:
Introduktion
Thema
1.Variation - "Ich bin das A und das O"
2.Variation - Lamm Gottes
3.Variation - Die sieben Posaunen
4.Variation - Die Frau und der Drache
5.Variation - Das Lied der Befreiten
6.Variation - Gericht, Zorn Gottes
7.Variation - "Ich bin das A und das O"
8.Variation - Der Feuersee
9.Variation - Und Leid wird nicht mehr sein
10.Variation - "Ich bin das A und das O"
Coda - Die goldene Stadt
21.November 2005:
Mitte Oktober konnte ich "... et vidit Iohannes ..." beenden. Das
fertige Stück ist nun endlich bei seiner Auftraggeberin gelandet. Frau
Professor Haider-Dechant hat die Uraufführung für ein Konzert im
oberösterreichischen Gallneukirchen im November 2006 zugesagt.
Die Uraufführung fand wie geplant im Rahmen des Benefizkonzertes für die Renovierung der Gallneukirchner Pfarrkirche am Sonntag, 27.November in der Gusenhalle Gallneukirchen statt. Es war ein sehr gut besuchter, stimmungsvoller Abend, an dem Frau Professor Haider-Dechant außerdem Werke von einigen Schülern Wolfgang Amadeus Mozarts zur Aufführung brachte.
Fortsetzung folgt ...